Dietmar Panske und Heike Troles zur Aufklärung über Loverboy-Methode

19.09.2019
Kriminellen Verführern endgültig das Handwerk legen

Der Landtag verabschiedete heute einen Antrag der NRW-Koalition, der die Präventions- und Aufklärungsarbeit über die Loverboy-Methode in NRW vorantreiben wird. Dazu erklären die frauenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Heike Troles, sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Dietmar Panske:

Dietmar Panske: „Wir wollen den Loverboys das Handwerk legen - nicht nur durch eine aktivere Bekämpfung im strafrechtlichen Sinne, sondern auch durch eine verstärkte Präventionsarbeit. Dem Leid, das den jungen Mädchen und Frauen durch das Schaffen von Abhängigkeiten, massivsten Bedrohungen und brutaler körperlicher Gewalt angetan wird, wollen wir endgültig ein Ende bereiten. Die Landesregierung hat schon einige konkrete Maßnahmen unternommen, um über die Gefahren von sexualisierter Gewalt aufzuklären. Und wir werden in der Präventionsarbeit weiter zulegen. Außerdem muss die Loverboy-Methode auf die Tagesordnung der nächsten Innenministerkonferenz, damit die Bekämpfung bundesweit besser koordiniert werden kann."

Heike Troles: „Die Loverboy-Methode ist kein Phänomen großer Städte, sondern tritt vor allem in den ländlichen Regionen auf. Die Kontaktaufnahme erfolgt meist vor Schulen, in der Nähe von Jugendtreffs oder auch in den Sozialen Medien. Und genau da müssen wir ansetzen, um besser über die Gefahr zu informieren. So können Täter und Tatversuche schneller erkannt und letztendlich mitgeholfen werden, solche Fälle zu verhindern und das Martyrium der Opfer schneller zu beenden. Daher ist es umso wichtiger, die breite Öffentlichkeit zu sensibilisieren, damit Loverboys keine möglichen Opfer mehr finden. Neben der Weiterentwicklung der Aufklärungskampagne sollen auch mehr Angebote anonymer Beratungsstellen geschaffen werden. Gerade die Anonymität ist wichtig, da die Scham der Opfer oft dazu führt sich nicht an Hilfsangebote zu wenden.“

Hintergrund:

Bei der Loverboy-Methode werden weiblichen Minderjährigen und jungen Frauen von sogenannten Loverboys eine Liebesbeziehung vorgegaukelt, durch die die Opfer in ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis gebracht werden, um sie so an die Prostitution heranzuführen und auszubeuten. Von den 489 bundesweiten Opfern, die durch das Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung 2017 erfasst wurden, wurde bei 127 Opfern die Loverboy-Methode angewandt.